1) Psychotherapie ist eine Therapie durch Gespräche. Die Therapeuten wenden Techniken verschiedener Methoden an, z.B. Tiefen- oder Verhaltenstherapie.
2) Beschwerden und Bewältigungsstrategien werden so systematisch verändert und die Bewältigungsfähigkeit der*des Patienten wird aufgebaut.
3) Voraussetzung ist eine von einem*r Therapeuten*in als seelisch diagnostizierte Störung, dies kann auch eine Reaktion auf körperliche Beschwerden und/oder äußeren Stress sein. Über dieses Thema muss sich der Patient keine Gedanken machen.
4) Was für den Patienten extrem wichtig ist, um eine Psychotherapie zu beginnen, ist, einen Leidensdruck zu haben, also das Gefühl "ich brauche Hilfe" und gleichzeitig eigenes Fehlverhalten, störende Gedanken oder eine Blockade in der inneren Einstellung wahrzunehmen oder zumindest offen dafür zu sein, Anregungen vom Therapeuten für eine Einstellungsänderung anhören zu wollen. Seitens des Patienten ist es sehr wichtig, den Willen oder eine starke Motivation aufzubringen, um die Beziehung zum Therapeuten aufzubauen. Dazu benötigt es am Anfang Geduld.
4) Unabhängig vom Therapieverfahren und der Anwendungsform ist für die Wirksamkeit einer Psychotherapie der Aufbau und die Pflege einer verlässlichen Therapeut-Patient-Beziehung sehr wichtig.
5) In einer Einzeltherapie entsteht die Wirkung aus der "dyadischen" Beziehung zwischen Therapeut und Patient. Dies ist nützlich, um individuelle Probleme intensiv zu behandeln, ist immer dann wichtig, wenn ein Patient für eine Gruppe nicht stabil genug ist, hat jedoch Grenzen, wenn Erfahrungen in der Gruppe gewünscht sind, um Beziehungsverhalten und Ideen für eine Erweiterung der eigenen seelischen Kraftquellen zu gewinnen.
6) In einer Gruppentherapie ist es einfacher, eigene Anteile an Beziehungen zu spüren und daraus zu lernen. Die Erfahrung, dass andere ähnliche/gleiche Probleme haben, ist heilsam und Motivationen oder eigene Entwicklungen können durch die verschiedenen Mitglieder besser beeinflusst werden. Durch Rückmeldungen von unterschiedlichen Gruppenteilnehmern kann ein Patient von den unterschiedlichen Blickwinkeln der anderen Teilnehmer profitieren.
7) Einzel-und Gruppentherapie können kombiniert werden, um Gruppensitzungen, die beim Einzelnen schlecht angekommen sind, nachzubearbeiten.